Da mich die
positiven und negativen Kommentare doch gleichermaßen bewegt haben, möchte ich es mir nicht nehmen lassen, nochmal auf beide einzugehen.
Zu den positiven Kommentaren. Vielen Dank hierfür, es bestätigt mich in meiner Entscheidung, und freut mich gleichermaßen von Herzen. Ich werde euch zeigen, dass ihr damit (also mit eurem Vertrauensvorschuss) "richtig" liegt.
Zu den negativen Kommentaren. Hierauf möchte ich etwas detaillierter eingehen.
Ich verstehe euren Unmut, eure Skepsis, euer Unverständnis (klingt irgendwie unlogisch, aber dennoch), euer Bauchgrummeln. Betrachtet man die Situation nüchtern-sachlich von außen, rein auf dem Papier, sind eure Gedanken nachvollziehbar.
Ich möchte, ohne den bereits gestern erwähnten tieferen Einblick (da kommt noch einiges mehr, das braucht aber noch ein wenig) vorzugreifen, dennoch nochmal ein paar Aspekte aufzeigen, die sich so nicht aus der puren juristisch-kaufmännischen Situation ergeben und ableiten lassen.
Ich bin mir sehr bewusst: Nicht selten (ehrlich gesagt ja quasi immer) gab es Übernahmen - gerade im Webhosting-Umfeld - bei dem ein großer Anbieter einen kleineren gekauft hat, das Unternehmen juristisch vielleicht sogar verschmolzen hat (maximal die Marke wurde beibehalten), die Kunden in die eigene Plattform integriert hat (nun ja: eher versucht, meist eben erfolglos), der Service immer schlechter wurde, die Mitarbeiter vergrault wurden, die Preise trotz sinkender Leistungen erhöht wurden, und dann am Ende eine leere, emotions- und seelenlose Firmen-"Hülle" verkauft wurde. Das typische Heuschrecken-Modell eben.
Genau diese Heuschrecken waren diejenigen, die mich jahrelang mit Angeboten zugeworfen haben. Die Preise könnt ihr euch ausmalen, viele Unternehmer hätten hier zugunsten des eigenen Profits zugegriffen und sich danach ein schönes Leben gemacht (wie man es ja auch in der Hosting-Branche viel zu oft erlebt hat).
Genau diese Heuschrecken - ob sie sich nun Käufer, Investor oder wie auch immer schimpfen - wollte ich niemals für/bei manitu haben. Es ist genau das Gegenteil dessen, was unsere und auch meine persönlichen Werte 27 Jahre lang waren, sind und sein werden. Hätte ich aus Geldgier gehandelt, hätte ich das schon vor Jahren genauso machen können und wäre heute "weg" - mit persönlichem Profit auf Kosten von Mitarbeitern und Kunden.
Ich weiß, dass viele von euch sich an 1blu, deren Bewertungen etc. stören. Ja, das ist nachvollziehbar, wenn man es so nüchtern wie oben beschrieben betrachtet. Ich möchte euch aber ganz bewusst etwas mehr erzählen, ohne (wie bereits erwähnt) zu weit dem, was ich euch eh noch schreiben werden, vorzugreifen.
Ja, 1blu ist nun auf dem Papier die Besitzerin/Eigentümerin/whatever der manitu GmbH. Aber: Die manitu GmbH ist weiterhin ein eigenständiges Unternehmen, und das wird auch genau so bleiben, mit eigenen Mitarbeitern, mit eigener Technik, mit eigener Plattform, mit eigenem Know-How, mit eigenem Spirit, mit eigener Seele. Alle eben diese Benefits sind der Grund dafür, warum 1blu mit manitu strategisch zusammenarbeiten möchte.
Ich möchte dazu ein Beispiel geben. Stellt euch vor, ihr habt einen Laden, der Schuhe produziert (ich musste wegen "Der Schuh des Manitu" jetzt einfach einen Schuh als Vergleich nehmen), das in ganz ordentlicher Qualität, der Service ist auch ganz passabel. Ihr seid recht groß auf dem Markt. Und jetzt gibt es da diesen etwas kleineren Hero auf dem Schuh-Markt. Ihr kauft den, weil ihr ihn richtig cool findet, lasst ihn bestehen und weiterhin machen, und beide lernen voneinander - ohne jetzt zu werten, wer wie viel von wem lernen kann und wird. Macht man es richtig, und vermischt es nicht, hat man nachher nicht nur summierend unter dem Strich sondern auch einzeln betrachtet etwas Gutes.
Nochmal: Ich verstehe eure Bedenken. Ich kann sie mit diesem Beitrag vermutlich nicht vollumfänglich ausräumen, denn Worte sind "nur" Worte. Was ich euch aber geben kann, ist mein Wort. Wäre ich nicht persönlich davon überzeugt, dass das, was und wie wir das gemeinsam vorhaben, künftig funktionieren wird, ohne dass daraus Nachteile für manitu im Gesamten (Kunden, Mitarbeiter) entstehen, hätte ich das nicht gemacht.
Denn: Ich bin über einen sehr langen Zeitraum alle meine eigenen Bedenken durchgegangen, habe sie thematisiert, habe wirklich gute Lösungen dafür gefunden. Ich habe abgewogen, ohne am Ende ein Aufwiegen von Nachteilen zu Vorteilen zu haben (also nicht Nachteile zugunsten von Vorteilen erkauft), sondern mit einem ganz dicken Vorteils-Plus auf der einen Seite.
Wie gestern geschrieben: Bei einer GmbH muss eben auch ein Geschäftsführer "da" sein, und es gibt Dinge im Leben eines Geschäftsführers, die mir in der letzten Zeit (um es mal zu untertreiben) deutlich weniger Spaß bereitet haben (nennen wir es mal umfassend "Bürokratie"). Bei jeder dieser Tätigkeiten habe ich mir immer gedacht, was ich in der Zeit alles für euch erreichen könnte, wenn ich statt einem Arbeitstag "Bürokratie" lieber einen Tag Coding (das liebe ich!) gemacht hätte.
Ich habe mich daher bewusst für die Rolle des CTO (gegen die weiterhin des CEO-Seins) entschieden, damit ich gemeinsam mit dem unveränderen Team von manitu weiterhin und noch fokussierter die euch bekannte Qualität in puncto Technik und Service bieten kann.
Auch wenn es jetzt etwas abgedroschen klingt, aber ich würde gerne zum Schluss ein bekanntes Werbe-Zitat nehmen: "Dafür stehe ich mit meinem Namen" (danke an Familie Hipp

).