Montag, 6. März 2006, 14:46
Herr, Frau, Dame
Warum heißt es eigentlich
Irgendwie unkonsequent oder eine Folge der Emanzipation?
Sehr geehrte Damen und Herrenund
An Herrn Mülleraber
An Frau (und nicht Dame) Meier
Irgendwie unkonsequent oder eine Folge der Emanzipation?
Kommentare
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Andre Heinrichs
Worüber man dabei aber auch nachdenken kann:
Herr -> herrlich.
Dame -> ...
Matthias
Es hatte, so meine Erinnerung, was mit Geschichte zu tun, also jetzt die Begründung, warum es nicht beleidigend ist, wenn man mit "Sehr geehrte Frau" anredet.
Matthias
Fall: Die städtische Angestellte A hat sich mit der Verfassungsbeschwerde dagegen gewandt, daß sie im schriftlichen und mündlichen Umgang mit ihrem Arbeitgeber mit "Frau" angeredet wird. Sie begehrt die Verwendung der Anrede "Dame".
Der Richterausschuß hat die Verfassungsbeschwerde nicht zur Entscheidung angenommen (§ 93 a II BVerfGG); eine Verletzung des Art. 3 II, III GG wurde verneint.
1. Der Umstand, daß Männer mit "Herr" angeredet werden, führt nicht dazu, daß Frauen in Anwendung des Art. 3 II, III GG mit "Dame", angeredet werden müssen.
2. Dem Ausdruck "Herr" habe schon im Althochdeutschen für das weibliche Geschlecht die Anrede "Frau" entsprochen.
3. Die Bezeichnung "Dame" kennt der deutsche Sprachgebrauch seit 1622.
Schon in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts sei "Dame" in der Volkssprache als Ausdruck für "Hofmätresse" und "Dirne" abgesunken. Als Ehrentitel habe "Dame" in der bürgerlichen Gesellschaft erst im 18. Jahrhundert Eingang gefunden; als Anrede habe sich diese Bezeichnung allgemein für weibliche Personen nicht durchgesetzt
(BVerfG, Beschluß v. 20.7.1981).
eco
brille
Gruss, Brille