Montag, 16. Juni 2008, 13:25
Ich, Auszubildende
Gerade das erste Mal am Telefon gehört:
Herzlich willkommen bei (...), ich bin Auszubildende Eva Klein, was darf ich für Sie tun?Im ersten Moment kam das komisch an. Aber im Nachhinein hat es einen sehr guten Eindruck hinterlassen und gab mir als Anrufendem die Chance, ggf. etwas mehr Rücksicht zu nehmen. Top!
Kommentare
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Dree
Ich kenn auch die Variante, dass die Fragen, ob ein Auszubildender mithören darf.
Mirco
Tim
Ansonsten ist die Gefahr gross, dass der Anrufer direkt von Nicht-Ahnung ausgeht und direkt jemand "richtigen" verlangt.
Kommt aber immer auch auf den Beruf / die Branche an. Bei uns landen eh selten Kunden sondern mehr interne Kollegen...
Phil
Mit einer Pflicht, sich so vorzustellen, verbrennt man doch beim Kunden. Gut, vielleicht nicht im Bäckereiberuf oder als Fachangestellte für Raumpflege, aber in anderen Bereichen.
Nehmen wir den medizinischen Bereich, wenn hier sich wer als Azubi outet, gar am Telefon verpflichtet wird, dies anzupreisen, der wird doch nicht mehr an den eigenen Körper gelassen. Da heisst es sofort "Azubi machts schlecht, ich will die Schwester.". Unabhängig, wie gut oder schlecht der Azubi es generell oder aufgrund von zwischenzeitliher Berufserfahrung kann.
Noch schlimmer wird das im IT-Dienstleistungsbereich: Man soll als Kunde einen Azubi an den geschäftskritischen Servern "herumbasteln" lassen (Kundenvokabular)? Und dann noch zum vollen Preis?
Ich stehe auch dazu: Lieber als vollwertigen Mitarbeiter vorstellen. Erhöht zwar auch den Leistungs- und Erwartungsdruck an den Azubi, aber letztlich soll er ja von Anfang an kundenorientierte Ergebnisse abliefern, oder?
Wird der Azubi nach seinem Status gefragt, ist es vollkommen ok, dies zu nennen. Ein guter Kunde versteht das und ein guter Chef steht hinter dem Azubi und verteidigt ihn im Notfall. Aber sofort dem Ansprechpartner auf die Nase zu binden, dass man es mit einem Unerfahrenen zu tun hat, finde ich aus firmeninterner Sicht unpraktikabel.
Rob Vegas
Manche werden das aber auch sicherlich dankend als Flirtattacke währrend der Arbeitszeit nutzen. "Ohh Sie sind neu... ;-)"
Dree
Nein, eben nicht. Das ist glaube ich echt ein Problem der heutigen Zeit, dass sowohl Kunden als auch Arbeitgeber von Anfang an erwarten, dass ein Azubi genauso viel schafft und leistet, wie ein Mitarbeiter. Dem ist aber nicht so! Sie heissen ja nicht umsonst Azubis und bekommen kein Gehalt (nein, bekommen sie nicht, nur eine Vergütung). Der Anspruch an Azubis ist viel zu hoch.
Das bedeutet aber auch, dass ein Azubi eben nicht einfach auf die Kundenserver losgelassen wird, sondern das entsprechend beaufsichtigt tut oder eben gar nicht.
Im Krankenhaus ist es eben auch so, dass die Schülerinnen NICHT die gefährlichen Sachen am Körper machen...
Balu
Ich lasse mich beim Doc von einer angehenden Arzthelferin pieksen, auch wenn sie 4 Versuche braucht und bestelle im Fast-Food-Laden an der Kasse wo der junge Mann mit dem Schild "im Training" steht (und bringe ihn so richtig durcheinander mit einer komplexen Bestellung .
Verstehen kann ich die Leute immer nicht, die sich dann darüber aufregen, wenn ein Anfänger mal einen Fehler macht. Irgendwie muss man schliesslich lernen.
PS: Mit den Captchas ist was kaputt. Ich kriege regelmässig einen Teil der Grafiken nur als Alt-Text angezeigt.
gb
Ich 'durfte' frueher, wenn ueberhaupt ans Telefon gehen, den Kunden garnix sagen in der Ausbildung, nur Hiwi-Taetigkeiten Und wehe, man hatte irgendwann 'seinen' Kunden, mit dem man schon oft zu tun hatte, eine Frage beantwortet (die sowieso in der Post an ihn unterwegs war - der Azubi hatte ja die Post eingetuetet) - das gab den Anschiss des Monats (mit dem Erfolg, dass der Azubi dann ueberhaupt keinen Bock mehr hatte)...
Ok, gestern im (Fach)Einzelhandel - sagt das MAedel zum Kunden neben mir "ich wuerde ihnen ja gern helfen, aber ich bin erst seit einer Woche hier" - hallo, was'n das? Ich musste mir ein "warum stehen Sie dann hier am Tresen" verkneifen, weil sie dem Berater, der grad mit mir beschaeftigt war, zuhoerte - aber ich fand's echt bloed, sich selber so klein zu machen
gb.