Dienstag, 18. Januar 2022, 09:41
Die aktuelle Strompreis-Situation und die Auswirkungen auf Server-Verträge ab 2023
Wir haben heute ein Mailing an alle unsere Server-Kunden wegen der aktuellen Strompreis-Situation verschickt.
Statt den Inhalt nur wiederzugeben, kopiere ich es Euch einfach hierher:
Statt den Inhalt nur wiederzugeben, kopiere ich es Euch einfach hierher:
Lieber Herr Schmitt,
ich komme heute wegen der aktuellen Strompreis-Situation und den Auswirkungen auf Ihren Server-Vertrag auf Sie zu.
+++ Vorab das Wichtigste: Für 2022 bleibt der Preis für Ihren Server-Vertrag dahingehend stabil. +++
Durch vorausschauende Bevorratung und sinnvollen Einkauf haben wir es, auch in Verbindung mit der für 2022 gesunkenen EEG-Umlage, erreicht, dass wir für Sie bis inkl. Ende 2022 einen stabilen Strompreis (und damit Preis für Ihren Server-Vertrag) trotz steigender Einkaufpreise realisieren können.
Für 2023 und folgende Jahre ergibt sich jedoch eine andere Situation.
Wie Sie sicherlich wissen, sind die Strompreise an der Strombörse in den letzten Monaten kontinuierlich und massiv gestiegen. Zeitweise hatten sich die Handelspreise versechsfacht (verglichen mit dem Niveau, das dem Preis für 2022 für Ihren Server-Vertrag zugrunde liegt).
Wir werden die Situation in Verlauf des Jahres 2022 in Verbindung mit unserem Lieferanten permanent und sorgsam im Auge behalten, um auch für 2023 und weitere Jahre einen sinnvollen Preis zu realisieren.
An dieser Stelle steht jedoch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit fest, dass wir keinen Einkaufspreis mehr realisieren können werden, mit dem wir eine Beteiligung Ihrerseits an den gestiegenen Kosten vermeiden können.
Ich habe bewusst nicht das Wort „Preiserhöhung“ verwendet, da wir genau das vermeiden möchten: Wir möchten nicht dauerhaft den Grundpreis Ihres Server-Vertrages erhöhen.
Stattdessen planen wir, erst einmal auf 1 Jahr begrenzt, eine zusätzliche Gebühr in Folge der Strompreis-Erhöhung zu berechnen, und diese für 2024, je nach Marktsituation, wieder zu reduzieren oder ganz entfallen zu lassen.
Nach aktuellem Stand der Strompreise, dies aber nur mit einer vagen Aussicht und Hoffnung auf nicht exorbitant steigende Preise, wird sich diese Zusatz-Gebühr für Ihren Server-Vertrag im Bereich
ca. 15 bis ca. 40 Euro netto pro Monat je Server-Vertrag
belaufen. Konkretere Zahlen können wir zu diesem Zeitpunkt aufgrund der sich fast stündlich ändernden Situation an der Strompreisbörse noch nicht liefern. Vieles steht und fällt auch mit politischen Entscheidungen, gerade zur EEG-Umlage.
Ich möchte Sie an dieser Stelle um zwei Gefallen bitten:
1. Auch wenn die obige Gebühr sicherlich auf den ersten Blick abschreckend wirkt: Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass der Strompreis den größten Kostenanteil an ihrem Server-Vertrag ausmacht. Egal wie klein der Server auch ist: Strom ist die essentiellste Ressource, darin auch einbezogen die versteckten Stromkosten wie USV oder Klimatisierung. Alle anderen Kosten, auch die Hardware oder Anbindung, sind dem gegenüber fast verschwindend gering.
2. Bitte entscheiden Sie für sich selbst, ob Sie mit der obigen Gebühr leben können, oder ob Sie evtl. sowieso planen, Ihren Server-Vertrag vor 2023 auslaufen zu lassen. Denn: Wir müssen unser Kontingent für 2023 ff. umsichtig planen, und jede Kilowattstunde zu viel müssen wir bezahlen, ob wir sie verbrauchen oder nicht. Sprich jeder sehr spät oder gar erst in 2023 gekündigte Server ist für uns eine enorme finanzielle Belastung. Für uns ist eine frühzeitige Planung hierbei daher äußerst wichtig.
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Informationen zu diesem Thema geben können, insbesondere zur genauen Höhe der Beteiligung, zu Möglichkeiten einer individuellen Anpassung aufgrund Ihrer Situation etc.
Es tut mir leid, heute keine schöneren Nachrichten für Sie zu haben.
Es ist mir und uns jedoch ein Anliegen, rechtzeitig auf Sie zuzukommen, immerhin haben Sie und wir noch knapp 1 Jahr Zeit für die jeweilige Planung.
Viele Grüße
Manuel Schmitt
Kommentare
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Roland
ich habe volles Verständnis für eure Situation und finde das eine faire, wenn auch ungewöhnliche Variante.
Bei mir ist es tatsächlich so, dass ich das meiste auf dem eigenen Server im Büro haben und den Server bei Manitu im Prinzip nur noch für das Backup und zur Weiterleitung des IP-Subnet per VPN nutzen, so dass ich meinen Cloudserver vor Ort unter einer öffentlichen IP erreichen kann.
Dafür ist die Hardware (und der Stromverbrauch) bei euch aber natürlich völlig überdimensioniert. Eine alternative für mich wäre, wenn bei euch nur ein Raspberry Pi 4 mit externer Festplatte steht, das würde vermutlich vollkommen ausreichen. Oder wenn ihr diese Dienstleistungen - VPN mit öffentlichem IP-Subnet sowie großzügigen Storage für externe Backups - mit eigenen Systemen direkt anbieten würdet.
André
Beim Besuch eurer Webseite ist mir aufgefallen, dass der Verweis auf die Strompreissituation im Bestellbutton (Vergleichsseite wie auch Detailseite, Anker #electricitytariff) nicht funktioniert.
Viele Grüße
Manuel Schmitt
https://www.manitu.de/root-server/#electricitytariff
problemlos aufrufen und "springe" direkt zu dem Bereich?
Simon N.
Grüße
Simon
Thomsen
Thomas
Simon N.
Gruß
Simon
Johannes
Sebastian
Das Thema energieeffiziente Microserver würde mich allerdings auch interessieren.
Es muss dabei nicht unbedingt ein Raspberry Pi sein, der ja eigentlich für ganz andere Anwendungen gedacht ist.
Aber es gibt da draussen ja bei verschiedenen Herstellern auch kleine, sparsame Geräte auf ARM oder Atom Basis, die für den Einsatz in Rechenzentren gedacht sind.
Oft würde sowas für den Betrieb von VPN/Backup/erweiterte Webanwendungen/etc. vollauf genügen und sowohl Strom- als auch andere Betriebskosten senken, dabei aber die volle "Rootservereigenschaft" beibehalten.
Wäre das für euch vorstellbar?
Zeddi
Zumal die meisten ehnorm einfach zb ne SerielleConsole bekommen können etc
Tom
Alles andere wäre über Virtualisierung viel einfacher.
Mich wunderts allerdings auch, warum nicht schon lange ein paar Hoster Raspis im RZ anbieten.
Ich hatte sogar mal überlegt, dafür mal ein halbes Rack zu mieten und da ein paar hundert Raspies single und als gestackte Kubernetes-Farmen mit angebundenem Storage zu vermieten. Im Ende ists aber als Nischenprodukt zu aufwendig, wenn man nicht direkt neben dem RZ wohnt oder jemand vor Ort hat.
Aktuell ists wohl keine Lösung: Die Preise für alle Raspi-Varianten und die meisten anderen Einplatinenrechner sind in den letzten Monaten buchstäblich durch die Decke gegangen und haben sich fast verdoppelt.
Tom
Marcel
Roland
Aber im Prinzip sehe ich bei euch genauso wie bei mir, dass ein großzügiger Storage eigentlich reichen würde und die CPU-Power völlig überdimensioniert ist.
Michael
Die Konkurrenz wird doch mit Sicherheit auch höhere Stromkosten haben und deshalb nicht Teile ihrer Leistungen dicht machen.
Jetzt zum lustigen Teil: Zusammenarbeit mit nem Fitness-Studio. Deren Besucher strampeln auf Stromerzeugungs-Fahrrädern, deren Strom ins RZ eingespeist wird.
Im Ernst: Falls jemand ne Firma kennt, die Stromerzeugungs-Fahrräder verkauft, wäre ich für ne Info dankbar. Ich erwarte da keine 400 V raus, aber 5 - 12 V z. B. ums Handy aufzuladen und so platzsparend wie möglich, kompatibel zur Mietwohnung.
Randalf
Peter
Manuel Schmitt